Menschen lieben Sprachsuche

23. Juli 2018
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23. Juli 2018 Carina Hollerer

Sprechen ist leichter als Tippen. Darum wird die Informationssuche mit Spracheingabe immer wichtiger. Wir meinen: Das hat künftig massive Auswirkungen auf Marketing.

Sprachsuche (Voice Search) bedeutet die Fähigkeit mit einem Gerät zu sprechen und Antworten zu bekommen. Menschen können viermal schneller sprechen (ca. 150 Wörter pro Minute) als tippen (ca. 40 Wörter pro Minute). Sprechen ist nicht nur schneller, es ist ein natürlicher Vorgang. Menschen suchen bequeme Lösungen, es ist viel leichter, nach etwas zu fragen als eine Frage einzutippen. Es gibt Nutzungssituationen, wo tippen nicht möglich ist, z.B. beim Autofahren.

„Kaufe Waschmittel“, nicht OMO.

Die Sprachsuche ändert massiv die Art, wie Ergebnisse dem Konsumenten zur Verfügung gestellt werden. Bei der herkömmlichen webbasierten Suche werden viele Ergebnisse nach Relevanz gereiht als Liste dargestellt. Bei der Sprachsuche geht es um die eine beste Antwort. Der Druck auf die Unternehmen steigt, richtig zu optimieren um für die Suchmaschine als die beste Antwort in Frage zu kommen.

In den Apps der Sprachsysteme werden die weiteren Ergebnisse als Archiv angezeigt und manchmal fragen Konsumenten auch nach weiteren Ergebnissen, doch der Druck, an der Spitze zu liegen ist hoch. Menschen drücken Fragen verbal anders aus, weil wir mehr Wörter pro Minute sprechen als tippen und weil wir mit Worten verbal weniger bewusst umgehen als wenn wir eine Frage in ein Suchfeld schreiben. Dieses Phänomen nennt sich „Conversational Search“. Bei der Sprachsuche verwenden Konsumenten eher generische Gattungsbegriffe, bei der getippten Textfeldeingabe eher konkrete Markennamen. Also „Waschmittel“ und nicht z.B. „Omo“.

Marken und Marketing Manager müssen die Customer Journey ihrer Kunden genau verstehen, um gegen den Mitbewerb bestehen zu können. Marken müssen dem Kunden an allen Touchpoints entlang der Customer Journey nützliche Informationen, Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die Qualität dieser Inhalte hat Auswirkung auf das Suchmaschinenranking. Darum ist es wichtig dass der Content zum Kontext der Suchanfrage passt. Die Sprachsuchsysteme werden immer intelligenter und verstehen schon jede Menge Kontext. Wenn Sie nach der Adresse des Wiener Riesenrads fragen, ist das eine für die Systeme leicht verständliche Frage. Wenn die nächste Frage lautet, wie hoch es ist, hätten Sprachsysteme vor ein paar Jahren noch Probleme gehabt, „es“ mit dem Riesenrad in Verbindung zu bringen. Heute verstehen Sprachsuchsysteme den Kontext besser und haben kein Problem damit, die offizielle Höhe des Riesenrads zu nennen.

 

 

 

Keywords, Keywords, Keywords.

Im letzten Jahrzehnt ging es darum, bei den für die jeweilige Marke wichtigen Keywords Platzierungen unter den ersten zehn Rängen zu erreichen. Es bleibt weiterhin wichtig zu wissen, was die Konsumenten wollen, aber jetzt geht es vermehrt um Kontext, um die Relevanz der Marke mit den Produkten und Dienstleistungen für den Kunden. Die Sprachsteuerung trägt viel zu dieser Veränderung bei.

Was können Unternehmen tun, um sich auf diese Revolution vorzubereiten? Das wichtigste Instrument um von den Sprachassistenten als relevant eingestuft zu werden, ist eine saubere, mobil optimierte, responsive Website mit einer auf Sprachsystemen ausgerichteten Vertaggung, damit die intelligenten Dienste die von der Marke bereitgestellten Informationen finden und den Konsumenten als relevante Informationen präsentieren kann.