Das Ende von Facebook wurde schon einige Male prophezeit. Dem Konzern geht es allen Nachrufen zum Trotz blendend.
In vielen Gesprächen haben wir in letzter Zeit immer wieder einen Abgesang auf Facebook vernommen: die Datenskandale, die angeblich einen Teil des Freundeskreises zum Löschen des Facebook-Accounts bewegen (#deletefacebook). Der unaufhaltsame Vormarsch von Instagram (der dezente Hinweis, dass diese Plattform ebenfalls Facebook gehört, wird meistens mit Ungläubigkeit quittiert). Die Flucht der jungen Generation vor der Plattform, wo sich die (Groß-) Eltern aufhalten. Ansatzweise mag das alles – in der Meinungsblase, in der wir uns befinden – stimmen. Wenn wir uns die nüchternen Zahlen ansehen, und zwar auf globaler Ebene, entsteht ein anderes Bild. ZDF statt ARD – Zahlen Daten Fakten statt alle reden darüber!
Prophezeiungen und Realität
Facebook hat Ende 2018 2,32 Milliarden aktive Nutzer (mindestens 1 mal pro Monat auf der Plattform eingelogged)
Das entspricht einem Zuwachs von 9 % im Vergleich zum Jahresende 2017. Sogar in Europa und Nordamerika legen die Userzahlen auf das hohe Niveau leicht zu.
1,52 Milliarden User sind jeden Tag auf Facebook aktiv (das sind 2/3 der monatlich aktiven User)
Und die Werbetreibenden?
Die zweite wichtige Gruppe auf Facebook ist noch stärker angewachsen: Die werbetreibenden Unternehmen. Ende 2018 haben mehr als 7 Mio. Firmen Werbung auf Facebook geschaltet. Sie sorgen für einen Rekordumsatz 2018 von 55,8 Mrd $, was einem Zuwachs von 37 % zum Vorjahr entspricht
Der Gewinn, der 2018 daraus generiert wurde (22,1 Mrd $) ist sogar um 39 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Quartalsgewinn im Weihnachtsquartal war sogar 61 % höher als im Vorjahr.
Der durchschnittliche Umsatz pro User beträgt 7,4 $ weltweit, in Europa 10,9 $ und in Nordamerika sogar 34,9 $.
Auch der Börsenkurs zeigt nach einem turbulenten Jahr 2018 wieder deutlich nach oben:
Facebook zieht immer mehr KMUs als Werbekunden an. Das Netzwerk hat derart detaillierte Informationen über seine User, dass Werbung sehr zielgenau auf die Interessen von potentiellen Kunden ausgespielt werden kann. Diese Relevanz resultiert in hohen Interaktionsraten und macht Werbung auf Facebook effektiv. Zusätzlich ist der Business Manager, mit dem Werbeanzeigen administriert werden können, sehr ausgereift und kann deutlich einfacher selbst bedient werden als zB das vergleichbare Tool von Google.
Zieht man zusätzlich in Betracht, dass die Tochterfirmen Instagram und Whatsapp ebenfalls bei den Userzahlen zulegen und ihre Monetarisierungsmöglichkeiten noch nicht voll ausschöpfen, kann man frei nach Markt Twain konstatieren: „Die Nachrichten zum Tod von Facebook sind stark übertrieben“